Präsenz

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Präsent sein heißt innerlich still werden und somit offen sein für das, was wirklich geschieht, und aus dieser Stille heraus angemessen zu handeln. Allerdings ist es meist ziemlich laut in uns: ständig steigen Gedanken und Bilder auf, sind wir in innere Dialoge verstrickt, sind mit Vergangenem beschäftigt oder machen uns Gedanken über die Zukunft. Dieses „Kopfkino“ führt dazu, dass wir nicht wirklich wach und klar sind, nicht das Leben „im Hier und Jetzt“ leben. Ein guter Weg präsent zu werden ist, dem Atem zu lauschen. Der Atem stellt die unmittelbare Verbindung mit dem Leben dar (in der indischen Philosophie steht Atman für Lebensenergie, Geist, Seele). Wenn wir unsere Aufmerksamkeit eine Zeit lang allein auf den Atem richten, dabei keinen Gedanken nachgehen, keinen Emotionen Raum geben und keinen Handlungsimpulsen folgen, erlangen wir Präsenz. Dies führt zu innerer Ruhe. Unsere Gedanken werden klarer, unsere Emotionen verlieren an Dramatik (Gefühle von Freude und Liebe werden dagegen tiefer), unsere Handlungen sind von Besonnenheit geprägt.
Sehr viele Meditationsformen arbeiten daher mit dem Atem. Schon wenige bewusst wahrgenommene Atemzüge führen zu mehr innerer Ruhe: Lenke Deine Aufmerksamkeit auf Deinen Atem. Zähle dabei die Atemzüge. Immer, wenn Du merkst, dass Du wieder in Gedanken bist, fängst Du wieder bei 1 an zu zählen…