Palliative Care

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Definition der WHO von „Palliative Care“ aus dem Jahr 1990:

„Palliative Care ist die wirksame, ganzheitliche Betreuung von Patienten, deren Krankheit nicht mehr kurativ behandelbar ist. Dabei stehen die erfolgreiche Behandlung der Schmerzen und weiterer Symptome sowie die Hilfe bei psychologischen, sozialen und seelsorgerischen Problemen an erster Stelle. Das Ziel von palliative care ist, die bestmögliche Lebensqualität für Patienten und deren Familien zu erreichen.“

Definition der WHO von „Palliative Care“ aus dem Jahr 2002:

„Palliative Care ist ein Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und ihren Familien, die mit Problemen konfrontiert sind, welche mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung einhergehen. Dies geschieht durch Vorbeugen und Lindern von Leiden durch frühzeitige Erkennung, sorgfältige Einschätzung und Behandlung von Schmerzen sowie anderen Problemen körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art.“

Der Vergleich der beiden Definitionen dokumentiert den Wandel im Verständnis von Palliative Care. Während 1990 Palliative Care erst beginnt, wenn der Patient „austherapiert“ ist, wird 2002 kein Zeitpunkt mehr genannt, sondern allein die Symptomlast bei unheilbaren Erkrankungen in den Mittelpunkt gestellt. Außerdem erweitert sich der Betreuungsauftrag auf die Angehörigen, was im Grunde einen systemischen Ansatz (im psychologischen Sinne) impliziert. Die Erweitung des Blicks auf nicht-medizinische Ebenen ist von Beginn an von zentraler Bedeutung.

Entgegen der WHO-Definition begegnet uns in der Praxis immer noch sehr oft das alte Verständnis von „palliativ = austherapiert“, werden Patienten häufig viel zu spät mit palliativer Beratung oder Betreuung in Kontakt gebracht.

Therapieplanung_1

Therapieplanung bei unheilbaren Erkrankungen, wie sie leider immer noch oft praktiziert wird: Palliative Care wird sehr spät eingebunden, wenn der Patient „austherapiert“ ist.

 

Therapieplanung_2

Therapieplanung bei unheilbaren Erkrankungen, wie sie wünschenswert ist: Palliative Care wird sehr früh und zunächst punktuell eingebunden („Early Integration“), die Betreuung der Angehörigen bezieht sich auch auf die Trauerphase nach dem Tod des Patienten.