Dignity Therapy

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In Würde zu sterben ist ein Wunsch, der neben der Linderung von Leiden auch das Gefühl inneren Friedens und gute Beziehungen zu den wichtigsten Bezugspersonen beinhaltet. Das Gefühl seine Würde verloren zu haben, keinen Sinn mehr zu sehen und nur noch eine Belastung für andere zu sein, verstärkt den Wunsch nach aktiver Sterbehilfe. Die Stärkung des Gefühls der Würde nimmt also einen zentralen Platz in der Behandlung von Sterbenden ein. Die von einer Forschergruppe um Chochinov auf empirischer Basis entwickelte Dignity Therapy (Chochinov et al. 2005) stellt hierzu als effektives Instrument zur Verfügung. Es handelt sich um eine Form von Biographiearbeit, in welcher dem Patienten ein Fragenkatalog vorgelegt wird, anhand dessen ein Interview erfolgt, welches aufgezeichnet wird. Der Therapeut hilft dabei, die Schilderungen zu strukturieren. Anschließend werden die Aufnahmen transkribiert, mit dem Patienten gemeinsam editiert, dann ausgedruckt und schließlich dem Patienten vorgelesen. Das Skript verbleibt beim Patienten, der es dann auch seinen Angehörigen zeigen kann.

Fragenkatalog der Dignity Therapy
(Chochinov et al. 2005, nach Eychmüller 2011)
• Wann haben Sie sich am lebendigsten gefühlt?
• Was möchten Sie, dass ihre Angehörigen von Ihnen in Erinnerung behalten?
• Was sind die wichtigsten Lehren des Lebens für Sie?
• Welche Rollen in Ihrem Leben waren am wichtigsten?
• Worauf sind Sie stolz?
• Was ist noch unfertig, was braucht noch Abschluss?
• Welche Wünsche und Hoffnungen haben Sie für Ihre Angehörigen? Haben Sie hierfür
Ratschläge?

Den Original-Artikel von Chochinov et al. (2005) können Sie hier herunterladen.

Literatur:
Chochinov, H. M., Hack, T., Hassard, T., Kristjanson, L. J., McClement, S., & Harlos, M. (2005). Dignity therapy: a novel psychotherapeutic intervention for patients near the end of life. Journal of clinical oncology, 23(24), 5520-5525.