Sterbewunsch

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Hinter dem von manchen Patienten geäußerten Wunsch nach einem schneller herbeigeführten Tod bzw. nach aktiver Sterbehilfe steht erwiesenermaßen meist die Angst vor einem leidvollen Sterben oder Ausdruck des Autonomiebedürfnisses. Wird die Angst vor leidvollem „Dahinvegetieren“ und die Erhaltung der Würde trotz Verlust der Selbständigkeit durch die Erfahrung von palliativer Behandlung (gute Symptomkontrolle, zugewandte Pflege, psychologisch-seelsorgerische Begleitung etc.) gemildert, reduziert sich auch der Sterbewunsch. Ärzte, die über palliativmedizinisches Wissen verfügen, halten aktive Sterbehilfe deutlich seltener für einen letzten Ausweg als Kollegen, die hierin nicht hinreichend ausgebildet sind.

Der Sterbewunsch von Patienten mit unheilbaren Erkrankungen ist mittlerweile gut erforscht. Auf Basis einer Metaanalyse erstellten Monforte-Royo et al. (2012) ein Erklärungsmodell, in welchem das Kontrollbedürfnis einen zentralen Stellenwert einnimmt. Eine wichtige Rolle spielt auch das Würde-Gefühl. Als Reaktion auf diesen Sachverhalt aus der Sterbewunschforschung entwickelte Harvey M. Chochinov die Dignity Therapy.

Sterbewunsch-Modell

Literatur

Monforte-Royo et al. What lies behind the wish to hasten death? A systematic review and meta-ethnography from the perspective of patients. PLoS One. 2012;7(5):e37117