Hoffnung

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Oft wird Hoffnung mit Illusion verwechselt. Man darf auf Wunder hoffen, aber man kann eben nicht mit ihnen rechnen. Wenn dieser offen dafür ist, soll dem Patienten erklärt werden, womit er wahrscheinlich zu rechnen hat – denn wer soll in Wahrheit geschützt werden, wenn man jemandem „die Hoffnung nicht nehmen“ will: der Patienten oder man selbst?
Beginnt man über Hoffnung zu sprechen, differenziert sich der Begriff: Es gibt nicht nur Hoffnung auf Heilung, sondern auch Hoffnung auf ein Sterben ohne Leiden, auf möglichst gutes Wohlbefinden in der letzten Lebensphase, auf eine gute Zukunft der Angehörigen u.v.m. Es ist somit treffender von Hoffnungen im Plural zu sprechen statt von der Hoffnung. Der Dialog über Hoffnung bzw. die Hoffnungen kann zu denjenigen Themen führen, die für den Patienten im Moment wirklich wichtig sind. Dass ein Patient mit der Frage, ob es noch Hoffnung gebe, weitere Therapiemöglichkeiten meint, ist eine vorweggenommene Interpretation.