Familienmedizin, systemische

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Die systemische Familienmedizin nach Susan McDaniel, William Doherty und Jery Hepworth (in Deutschland v.a. Friedebert Kröger, Susanne Altmeyer, Askan Hendrischke) verfolgt einen bio-psycho-sozialen Ansatz. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass

  • eine Krankheit immer mehrdimensional betrachtet wird: auf der somatischen, der psychischen und der sozialen Ebene
  • unterschiedliche Berufsgruppen gleichwertig in die Behandlung involviert sind

Aus der Perspektive der systemischen Familienmedizin ist die Familie

  • der Ort, an welchem die Krankheit stattfindet. Eine chronische Krankheit wird zum Ordnungsprinzip, d.h. die Familie richtet sich an den Bedingungen aus, die durch die Erkrankung und deren Behandlung gesetzt werden.
  • unmittelbar mitbetroffen („Niemand ist alleine krank“) und somit auch behandlungsbedürftig
  • das Umfeld, das die Krankheit auch bewältigt, da sie über eigene Ressourcen verfügt.

Die systemische Familienmedizin unterscheidet je nach Ausmaß und Fortgeschrittenheit der Erkrankung und der Belastungssituation der Familie verschiedene Stufen der Intervention, von geringer Einbeziehung der Familie über die emotionale Unterstützung bis hin zur Familientherapie.